KOCHDUELL 2013
Paprika schlägt Tomate hauchdünn
Kochduell der Ministranten wieder ein kulinarisches Ereignis
Kochsendungen mit mehr oder weniger prominenten Spezialisten scheinen derzeit schwer im Trend zu liegen, wenn man durch die Fernsehkanäle zappt. Wenn die Ministranten der Pfarrei St. Emmeram sich mit Kochlöffeln bewaffnet an den Herd stellen, können sie mit Fug und Recht behaupten, dies nicht nur zu tun, weil es im Moment „in“ ist, sondern dass der Kochabend langjährige Tradition hat, schon bevor Hinz und Kunz es schick fanden, sich die Schürze umzubinden und andächtig den „Kochpäpsten“ auf die Finger zu sehen.
Beim Kochduell der Minis gibt es zwei Teams, „Tomate“ und „Paprika“, die per Los zusammengestellt werden und dann - ebenfalls durch das Zufallsprinzip ermittelt - in den Küchen des Pfarrheims oder des Pfarrhauses kochen. Erst unmittelbar vor Beginn erhalten die beiden Teams Körbe mit identischen Zutaten. Diesmal bekamen sie neben Lende, Basmati-Reis, Blätterteig, Quark, einer Beerenmischung und Frischkäse natürlich auch Gemüse zugeteilt; Lauch, Zucchini, Champignons, Paprika und Salat konnten ebenso verwendet werden wie Curry, Curcuma, Knoblauch und andere Gewürze, Milch und Sahne. Bei der Besprechung in der Gruppe galt es dann, die kreativen Ideen der Einzelnen in Einklang mit den Warenkörben und natürlich auch den Fähigkeiten der Köche zu bringen.
Kochduell der Ministranten wieder ein kulinarisches Ereignis
Kochsendungen mit mehr oder weniger prominenten Spezialisten scheinen derzeit schwer im Trend zu liegen, wenn man durch die Fernsehkanäle zappt. Wenn die Ministranten der Pfarrei St. Emmeram sich mit Kochlöffeln bewaffnet an den Herd stellen, können sie mit Fug und Recht behaupten, dies nicht nur zu tun, weil es im Moment „in“ ist, sondern dass der Kochabend langjährige Tradition hat, schon bevor Hinz und Kunz es schick fanden, sich die Schürze umzubinden und andächtig den „Kochpäpsten“ auf die Finger zu sehen.
Beim Kochduell der Minis gibt es zwei Teams, „Tomate“ und „Paprika“, die per Los zusammengestellt werden und dann - ebenfalls durch das Zufallsprinzip ermittelt - in den Küchen des Pfarrheims oder des Pfarrhauses kochen. Erst unmittelbar vor Beginn erhalten die beiden Teams Körbe mit identischen Zutaten. Diesmal bekamen sie neben Lende, Basmati-Reis, Blätterteig, Quark, einer Beerenmischung und Frischkäse natürlich auch Gemüse zugeteilt; Lauch, Zucchini, Champignons, Paprika und Salat konnten ebenso verwendet werden wie Curry, Curcuma, Knoblauch und andere Gewürze, Milch und Sahne. Bei der Besprechung in der Gruppe galt es dann, die kreativen Ideen der Einzelnen in Einklang mit den Warenkörben und natürlich auch den Fähigkeiten der Köche zu bringen.
Eingeladen zu den daraus entstandenen Menüs waren die Mitglieder des Pfarrgemeinderates mit Partnern sowie das Mesner-Team, die Gäste fungierten dann auch als Jury. Oberministrant Moritz Müller wies in seiner Begrüßung scherzhaft darauf hin, dass man keinen Aufwand gescheut habe, Köche aus ganz Deutschland „anzuheuern“, u. a. aus München, Freising, Hamburg, Passau und Bamberg seien Teilnehmer zum Event angereist (etliche Minis studieren oder arbeiten dort). Neben den kochenden Teilnehmern, die Gruppenleiter bei den Ministranten sind, waren die Praktikanten, also Gruppenleiter-Anwärter, dem Service-Team zugeteilt. Stilvoll im Dress-Code „schwarz-weiß“ gekleidet zeigten sie formvollendet, dass das Coaching „Knigge und Benimm“ vor dem Einsatz auf fruchtbaren Boden gefallen war.
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Nacheinander servierten dann beide Teams die Ergebnisse ihres Küchen-Einsatzes. Als Vorspeisen durften die Gäste genießen: Herbstliche Gemüsepuffer an Rucola-Schäumchen von den „Tomaten“, sowie einen Deftig-grünen Gruß aus der waldnaabtal-katholischen Pfarrküche (vom Paprika-Team, das dort gekocht hatte). Vor den Hauptgängen las Stadtpfarrer Markus Schmid die Geschichte des quasi ersten Kochduells zwischen Esau und Jakob vor in der Fassung der Volxbibel vor (siehe unten), was zur Erheiterung beitrug. Die dann servierten Hauptgänge präsentierten Argentinische Pachpaté, umrahmt von feinstem Wilden aus Pfarrers Walde, wobei die Bezeichnung sich aus den Zutaten Paprika, Champignons und Pastete, zusammensetzte, sowie vom Konkurrenzteam Bunte Lendenspieße an einem Spiel von Sonne-Mond-Basmati-Reis und Funghi di Foresta in Einheit mit ihrem Chi entsprechend Yin & Yang. Beide Teller schmeckten den Gästen so gut, dass sie fast schneller verzehrt waren als die Ansage der Gänge dauerte. Zur Erleichterung der Gäste entpuppten sich die kryptische Bezeichnung als leckere Lende im Blätterteig, frittierte Champignons oder mit Gewürzen eingefärbter Reis. Ein Highlight für den Gourmet waren die Desserts: Die italienische Mafia-Torte, gepudert nach Art des Landes wurde mit Wunderkerzen à la Traumschiff serviert, die Konkurrenten trugen auf: Ein Glas voll Zweisamkeit mit einer süßen Warmherzigkeit, gekrönt von einem Sahnehimmel.
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Nach kurzer Verdauungspause gab Moritz Müller bekannt: Mit dem knappsten Ergebnis seit Bestehen des Kochduells gewann das Team Paprika mit 1014 Punkten vor Team Tomate mit 991 Punkten, wobei die Tomaten mit ihrem Dessert die beste Einzel-Bewertung eines Gerichtes verzeichnen konnten. Eine Rekordbeteiligung war bei den aktiven Teilnehmern zu verzeichnen: 19 Gruppenleiter und 8 Praktikanten hatten sich ins Zeug gelegt. Zum ersten Mal in der Geschichte gab es neben der Ehre auch noch einen Preis: die „Goldene Kochmütze“ wurde den Siegern übergeben. „Prüft alles und behaltet das Gute“ hatte es eingangs nach dem Apostel Paulus geheißen. Kein Problem für die Gäste, gab es doch nur Gutes.
(Text: Inge Würth) |
Ein Festmahl in Bildern
Für alle, die nicht dabei sein durften, hier nochmal die Gerichte des Abends:
Und die Bibel hat doch recht
Pfarrer Schmid präsentiert die schönsten Weisheiten aus dem Alten Testament, passend zum Kochduell:
Der Hals schluckt jede Speise Säufer und Schlemmer werden arm |
Den Bissen, den du gegessen hast, musst du erbrechen Wer hat Geschmack an fadem Schleim? |
Das erste Kochduell in der Bibel
„Auf Gottes Spuren durch das Alte Testament“ heißt das Jahresthema der Pfarrei und auch beim Kochduell wurde man dem Motto gerecht: Zwischen den servierten Gängen las Stadtpfarrer Markus Schmid die Geschichte von Esau und Jakob, der mit einer List seinen Vater Isaak dazu bringt, ihn als seinen Nachfolger zu segnen – und zwar trug der Priester das aus einer Version der „Volxbibel“ vor, die das Geschehen in eher flapsiger Art beschreibt. Die Gäste lauschten mit großem Vergnügen der Story: „Isaak will seine Erbschaft klarmachen und wird dabei von Jakob übers Ohr gehauen.“ Während es in der Einheitsübersetzung der Bibel (1.Mose 27) heißt „jag mir ein Wild! Bereite mir dann ein leckeres Mahl“, verlangt es den Rentner Isaak in der modernen Version nach „gegrilltem Steak und Pommes“. Und während der Vater an der herkömmlichen Bibelstelle klagt: „Dein Bruder ist mit List gekommen und hat dir den Segen weggenommen“ , heißt es in der Volxbibel-Version klar und ohne Umschweife: „Dein Bruder hat mich verarscht.“ Der Vortrag trug sehr zur Erheiterung der Gäste bei und animierte vielleicht den einen oder anderen, die Geschichte auch mal in der „seriösen“ Form nachzulesen.
(Text: Inge Würth)
„Auf Gottes Spuren durch das Alte Testament“ heißt das Jahresthema der Pfarrei und auch beim Kochduell wurde man dem Motto gerecht: Zwischen den servierten Gängen las Stadtpfarrer Markus Schmid die Geschichte von Esau und Jakob, der mit einer List seinen Vater Isaak dazu bringt, ihn als seinen Nachfolger zu segnen – und zwar trug der Priester das aus einer Version der „Volxbibel“ vor, die das Geschehen in eher flapsiger Art beschreibt. Die Gäste lauschten mit großem Vergnügen der Story: „Isaak will seine Erbschaft klarmachen und wird dabei von Jakob übers Ohr gehauen.“ Während es in der Einheitsübersetzung der Bibel (1.Mose 27) heißt „jag mir ein Wild! Bereite mir dann ein leckeres Mahl“, verlangt es den Rentner Isaak in der modernen Version nach „gegrilltem Steak und Pommes“. Und während der Vater an der herkömmlichen Bibelstelle klagt: „Dein Bruder ist mit List gekommen und hat dir den Segen weggenommen“ , heißt es in der Volxbibel-Version klar und ohne Umschweife: „Dein Bruder hat mich verarscht.“ Der Vortrag trug sehr zur Erheiterung der Gäste bei und animierte vielleicht den einen oder anderen, die Geschichte auch mal in der „seriösen“ Form nachzulesen.
(Text: Inge Würth)